Dies zeigen die aktuellen Ergebnisse des GfK Konsumklimas powered by NIM. Es wird seit Oktober 2023 gemeinsam von GfK und dem Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM), Gründer der GfK, herausgegeben. Nach vier Anstiegen in Folge müsse der Konsumklima-Indikator nun einen kleinen Rückschlag hinnehmen. Neben den etwas rückläufigen Einkommensaussichten sei dafür vor allem die Sparneigung verantwortlich, die im Juni um 3,2 Punkte auf 8,2 Punkte ansteige.
Sowohl die Einkommens- als auch die Konjunkturerwartung müssten in diesem Monat moderate Einbußen hinnehmen. Die Anschaffungsneigung verliere minimal im Vergleich zum Vormonat und stagniere damit weiter auf einem sehr niedrigen Level. Die Sparneigung lege dagegen etwas zu und festige damit ihr ohnehin hohes Niveau. Unter Beachtung dieser Entwicklungen gehe das Konsumklima insgesamt etwas zurück: Der Indikator sinke in der Prognose für Juli im Vergleich zum Vormonat (revidiert -21,0 Punkte) um 0,8 Zähler auf -21,8 Punkte.
Aufwärtstrend der Einkommenserwartung vorerst gestoppt
Der klare Aufwärtstrend der Einkommenserwartung sei im Juni – zumindest für den Moment – zum Stillstand gekommen. Nach zuletzt vier Anstiegen in Folge verliere der Indikator 4,3 Zähler und sinke auf 8,2 Punkte. Dennoch betrage das Plus gegenüber dem entsprechenden Zeitraum des Vorjahres knapp 19 Punkte.
Wesentlicher Grund für den moderaten Rückgang der Einkommensaussichten dürfte der Anstieg der Inflationsrate sein. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes betrug die Teuerungsrate im Mai dieses Jahres 2,4 Prozent, nachdem sie im März und April jeweils bei 2,2 Prozent lag. Sie habe sich damit wieder etwas von dem Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB) von etwa 2 Prozent entfernt. Der Einfluss der Inflation auf die Einkommenserwartung werde durch eine ebenfalls im Juni durchgeführte tiefergehende Analyse des NIM zu den Einkommenserwartungen bestätigt. So hätten in einer offenen Abfrage gut 62 Prozent der Befragten die steigenden Preise als wesentlichen Grund für ihren Einkommenspessimismus angegeben.
Anschaffungsneigung verharrt weiter im Keller
Nach wie vor zeige die Anschaffungsneigung der Verbraucher kaum Bewegung. Der Indikator verharre seit mehr als zwei Jahren auf einem überaus niedrigen Niveau. In diesem Monat verliere er 0,7 Zähler und weise nun -13 Punkte auf. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres werde ein mageres Plus von 1,6 Punkten gemessen.
Die gegenwärtige Kaufzurückhaltung sei zu einem wesentlichen Teil auf steigende Preise zurückzuführen. Wenn die privaten Haushalte mehr für Nahrungsmittel und Energie aufwenden müssen, fehlten die finanziellen Mittel für größere Anschaffungen. Zudem sorge die fehlende Planungssicherheit dafür, dass eher Rücklagen für Notfälle oder ähnliches gebildet würden, die für den Konsum damit ebenfalls nicht zur Verfügung stehen.
Hoffnung auf rasche konjunkturelle Belebung ist getrübt
Die Hoffnungen der Deutschen auf eine zügige konjunkturelle Belebung im Verlauf dieses Jahres hätten im Juni einen Dämpfer erhalten, so GfK. Nach vier Anstiegen in Folge verliere der Konjunkturindikator 7,3 Zähler und sinke auf 2,5 Punkte.
Trotz des Rückgangs im Juni sei davon auszugehen, dass sich Konjunkturerholung in Deutschland in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen dürfte. Allerdings werde sie nach Einschätzung der Verbraucher eher schwach ausfallen. Erst im kommenden Jahr würden einige Wirtschaftsexperten eine leichte Beschleunigung erwarten.
Veröffentlicht 26. Juni 2024
Quelle: GfK Growth from Knowledge