Thomas Heimbach beim Besprechungskreis Kirche und Handwerk

Thomas Heimbach beim Besprechungskreis Kirche und Handwerk

Es gibt viele verbindende Themen - ein Blick über den Tellerrand kann hilfreich sein

Nachwuchsgewinnung, Fachkräftesicherung, Bildungsinitiativen: Diese Themen zogen sich wie ein roter Faden durch das Programm der diesjährigen Jahrestagung des Zentralen Besprechungskreises Kirche-Handwerk vom 21. bis zum 24. Mai im rumänischen Hermannstadt (Sibiu). Darüber informiert der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) in einer aktuellen Pressemeldung. Auch die Augenoptik war vertreten.

Bewusst sei Siebenbürgen als Tagungsort für das seit mehr als 50 Jahre stattfindende Treffen von Repräsentanten der evangelischen und katholischen Kirche mit Vertretern des Handwerks ausgewählt worden, um vor Ort einen Eindruck davon zu bekommen, wie die Kirche gemeinsam mit lokalen, regionalen, aber auch internationalen Handwerkern am Erhalt des einzigartigen kulturellen Erbes in Siebenbürgen arbeiten und welche Bedeutung die hohen Standards der dualen und der handwerklichen Ausbildung insgesamt dabei haben. Das geht aus einer Pressemeldung des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) hervor.

In Kronstadt (Brasov) informierten sich die Repräsentanten im Bürgermeisteramt über das dortige Angebot der dualen Ausbildung und den Beitrag, den europäische Partner dafür leisten. Nach der Wende schaffte Rumänien sein – vorher gutes – Berufsschulsystem ab. Dank persönlicher Initiativen und ausländischer Unternehmen, die in den Wirtschaftsstandort investieren, sei die duale Ausbildung seit 2012 wieder eingeführt worden. Kronstadt gelte heute in Rumänien als Zentrum der dualen Ausbildung. Allerdings fehle hier ein einheitlicher Standard für die duale Ausbildung nach deutschem Vorbild.

Qualifizierte Bildungs- und Weiterbildungsangebote seien jedoch elementar, um neue Fachkräfte zu gewinnen. „Für das Handwerk gilt: Die Ressource Mensch ist unendlich wichtig und wertvoll. Ohne Menschen gibt es keine Ideen, keine Lösungen - und keine Kunden“, sagt Thomas Adomeit, Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche Oldenburg und neues ranghöchstes Mitglied der evangelischen Kirche im Besprechungskreis.

Auch Vertreter der Augenoptik aus Deutschland waren dabei

Auch Vertreter des deutschen Augenoptikerhandwerks waren in Rumänien dabei – Thomas Heimbach, Augenoptikermeister und Vorsitzender des Augenoptiker- und Optometristenverbands NRW (AOV NRW) und Dirk Schäfermeyer vom Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA).

Seit vielen Jahren engagiert sich Thomas Heimbach im Besprechungskreis Kirche-Handwerk und der Austausch ist für ihn persönlich wie auch professionell sehr wichtig.

Thomas Heimbach
Thomas Heimbach

"Ich bin seit 2011 dabei. Der damalige ZVA Präsident Manfred Leo Müller war seinerzeit Mitglied und als er seine Ehrenämter aufgab, fragte er mich, ob ich seinen Platz im Besprechungskreis übernehmen wolle," erklärt Heimbach.

Es kann jedoch nicht jeder, der Interesse hat, Mitglied werden. Heimbach: "Ganz so einfach ist es nicht. Die Plätze werden schon mehr oder weniger "vererbt". Wichtig ist auch, dass man beispielsweise durch bestimmte Ämter ein sinnvoller Multiplikator sein kann."

Grundsätzlich gehe es um den Austausch in verbindenden Fragen. "Es gibt zahlreiche thematische Schnittpunkte. Da geht es um die Ausgestaltung der Arbeit, Gerechtigkeit, Ausbildung, Integration und vieles mehr. Die Themen sind spannend und wichtig. Es schadet auch nicht, gläubiger Christ zu sein, aber das ist kein Muss für die Beteiligung. Ich treffe dort auf sehr interessante Menschen aus allen Professionen und Schichten. Und ein positiver Nebeneffekt ist, dass ich dort die Möglichkeit habe, abseits des Tagesprogramms, mit Entscheidern auch des deutschen Handwerks zu sprechen und diese für augenoptische Themen zu sensibilisieren."

Heimbach schätzt diese Treffen sehr, ermöglichen sie doch auch einen gewissen Perspektivwechsel und eine Erweiterung des eigenen Horizonts. Daher würde er auch einen Austausch, wie er im Besprechungskreis Kirche und Handwerk stattfindet, anderen empfehlen. "Oftmals fehlt vielen, auch oft jüngeren, ein Wertebewusstsein und vor allem auch die Eigenverantwortung für sich selbst und das eigene Leben. Hier kann ein Blick über den Tellerrand helfen."

Veröffentlicht 2. Juni 2023

Quelle: AOV NRW/ZDH

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